Calvinismus
Der Calvinismus ist eine christliche Konfession (= Bekenntnis). Der Reformator ist Johannes Calvin (1509 - 1564). Man spricht bei den Calvinisten, also den Anhängern Calvins, von Reformierten, während man bei den Anhängern Luthers von Protestanten spricht.
Wie der Protestantismus Luthers, so beruft sich auch Calvin auf folgende Prinzipien:
- Nur die Schrift (sola scriptura), also die Bibel und nicht die Tradition mit ihren Heiligen, Orden, usw. ist die Grundlage des christlichen Glaubens
- Nur durch den Glauben (sola fide) , nicht durch gute Werke, kommt der Mensch ins Paradies
- Nur durch die Gnade Gottes (sola gratia) wird der Mensch gerettet.
- Nicht die Kirche, sondern allein Christus (solus Christus) hat Autorität über Gläubigen.
Im Unterschied zum Protestantismus Luthers vertritt Calvin eine Prädestinationslehre (Prädestination = Vorherbestimmung), nach der Gott vorherbestimmt habe, ob der Mensch ins Paradies, also zum ewigen Heil, oder in die Hölle, also zur ewigen Verdammnis kommt, und zwar unabhängig von seinen Taten.
Im Unterschied zu Luther hält Calvin die Feier des Abendmahls für eine Erinnerungsfeier, der Leib Christi sei jur symbolisch, nicht real anwesend.
Calvin errichtet in Genf einen Gottesstaat. Der spanische Arzt Michael Servet wird dort wegen Ketzerei und Gotteslästerung vom Kleinen Rat der Stadt Genf verbrannt.
In der calvinistischen Ethik spielen Fleiß und Arbeit eine starke Rolle, auch weil wirtschaftlicher Wohlstand als Zeichen göttlicher Erwählung aufgefasst wird. Diese Seite des Calvinismus wird als wichtig für die Entwicklung des Kapitalismus angesehen.